
Die Temperaturen klettern kaum noch über den Gefrierpunkt und auch der erste Schnee lässt sich gut vier Wochen vor Weihnachten in der Fränkischen Schweiz blicken. In dicken Flocken fällt er vom Himmel und legt sich auf Wiesen und Dächer. Es wird Zeit, den Adventskranz zu schmücken, Feuerholz im Kamin nachzulegen und sich mit einem leckeren Whisky-Rezept auf die Vorweihnachtszeit einzustimmen. Dabei darf der Blick, den Whiskyfans sonst so oft auf Schottland richten, gerne mal auf die grüne Nachbarinsel fallen. Denn was wärmt in diesen Tagen besser, als ein starker, selbstgemachter Irish Coffee? Für mich sind damit sofort Erinnerungen an einen extrem nasskalten Irlandurlaub vor einigen Jahren verbunden. Das war damals auch genau die richtige Stimmung, um vor einem Torffeuer im Sessel des Bed & Breakfast an den Cliffs of Moher zu sitzen und sich mit einer starken Tasse Irish Coffe aufzuwärmen. Auch wenn es damals Mitte August war, fühlte es sich irgendwie winterlich an.

Die Zutaten für ein Glas Irish Coffee:
- 100 ml frisch aufgebrühter starker Kaffee
- 30 g leicht geschlagene Sahne
- 2 gehäufte Teelöffel brauner Rohrzucker
- 2 cl irischer Whiskey (z. B. Jameson Selected Reserve)
Beim Aufbrühen des Kaffees bevorzuge ich einen Porzellanfilter und einen kräftigen Fair-Trade-Kaffee aus Nicaragua. Nacdem der Kaffee vorbereitet ist, wird die Sahne leicht geschlagen, so dass sie aber noch weich und zähflüssig ist. Bis dahin ist ja alles kein Problem. Ein wenig kniffeliger wird es beim Erhitzen von Whiskey und Zucker, denn eigentlich wird beides in ein Irish Coffee-Glas gegeben und über einer Spiritusflamme erhitzt. Ich benutze allerdings lieber einen kleinen Topf, mit dem ich das Zucker-Whiskey-Gemisch auf dem Herd anwärme, bevor ich es ins Glas gebe. Beim Whiskey habe ich mich für einen Jameson Selected Reserve entschieden, den ich vor einiger Zeit geschenkt bekommen habe. Ich finde, dass dieser Blended Whiskey mit seinen 40%vol., den dezenten Fruchtnoten und den Aromen von geröstetem Getreide, Kakao und einer leichten Eichenwürze ganz gut in einen Irish Coffee passt. Sind Whisky und Zucker im Glas, wird der Alkohol flambiert. Dazu eignet sich ein langes Streichholz, das ins Irish Coffee-Glas gehalten wird. Nun mit dem aufgebrühten Kaffee ablöschen, umrühren und die Sahne auf den Kaffee geben. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten. Denn Sahne und Kaffee dürfen sich nicht vermischen. Das gelingt besonders gut, wenn man einen Esslöffel mit der runden Seite nach oben hält und die Sahne über diese Löffelkuppe auf den Kaffee fließen lässt. Schon ist der Irish Coffee fertig. Auch wenn in vielen Kaffeehäusern in Deutschland einen Strohhalm im Glas serviert wird, trinkt man Irish Coffee eigentlich einfach durch die kalte Sahne, ohne Strohhalm.
Noch leckerer ist es, wenn man zum Irish Coffee noch eine kleine Nascherei genießen kann. Beim Private-Tasting unseres Clubs Mitte November brachte unser Oberpfälzer Whiskyfreund Herbert feinen, selbstgemachten Whisky-Schoko-Fudge mit. Davon inspiriert habe ich mich für diesen adventlichen Rezeptbeitrag daran gemacht, diese Süßigkeit herzustellen.

Die Zutaten für Whisky-Schoko-Fudge:
- 100 g Zartbitter-Kuvertüre
- 300 g Zucker
- 3 Esslöffel Zuckerrübensirup
- 80 g Schlagsahne
- 40 ml Whisky (z.B. Cragganmore Distillers Edition)
- 30 g Butter
- 1 Prise Salz
In einem ersten Vorbereitungsschritt wird die Kuvertüre fein zerhackt und beiseite gestellt. Anschließend verrührt man Zucker, Sirup, Sahne und Whisky in einem Topf zu einer dickflüssigen braunen Masse, die für eine Viertelstunde ruhen muss. Beim Whisky habe ich mich für den Cragganmore Distillers Edition 2000/2013 entschieden, der im Portweinfass nachreifen durfte und dadurch fruchtig süße Aromen in den Fudge bringt.
Im nächsten Schritt wird die Zuckermasse aufgekocht. Dabei steigen die Whiskyaromen auf und verteilen sich in der ganzen Küche. Für Whiskyliebhaber eine tolle Sache. Nun wird die Butter untergerührt und die ganze Masse unter gelegentlichem Rühren am Köcheln gehalten. Dabei dürfen gerne einige Minuten vergehen. Wer ein spezielles Zucker- oder Küchenthermometer hat, sollte immer wieder die Temperatur der Masse überprüfen. Im Idealfall liegt diese bei ca. 115 Grad, damit der Fudge später optimal aushärtet. Ansonsten muss man sich eben auf sein Gefühl verlassen. Nun den Topf vom Herd nehmen und Kuvertüre und Salz hinzugeben. Dann beginnt eine rührende Angelegenheit. Die Fudgemasse muss so lange gerührt werden, bis sie fester wird. Auch das dauert wieder einige Minuten, bevor man merkt, dass sich die klebrige Masse immer zäher vom Kochlöffel löst und die Bläschen, die beim Rühren immer wieder entstehen mit einem leisen Knistern zerplatzen. Anschließend wird die Fudgemasse etwa 1 cm hoch auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegossen und gleichmäßig verstrichen. Jetzt noch das Ganze an einen kühlen Ort stellen und bis zum nächsten Tag auskühlen lassen. Dann kann der selbstgemachte Whisky-Schoko-Fudge in kleine Rechtecke geschnitten und zu einer Tasse Irish Coffee oder einem Glas Single Malt genossen werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren der Rezepte!
Patrick