Whisky-Vorstellung: Benromach 45 Years Old

Es gibt Whiskys, die zaubern einem ein Lächeln auf die Lippen, noch bevor man den ersten Schluck probiert hat. Der Benromach 45 y. o. hat in mir eine solche Vorfreude ausgelöst. Es kommt nicht allzu oft vor, dass ich einen so lange gereiften Whisky probieren kann. Genau deshalb sollte man sich diesen Genuss auch in guter Gesellschaft gönnen. Und so habe ich mich ganz besonders gefreut, dass Georg Kugler, selbst Whiskybrenner (Elch-Whisky), bei mir zu Gast war und wir uns gemeinsam mit diesem Whisky befassen durften.

Eine andächtige Stille und das elegante Aroma dieses alten Whiskys füllen den Raum. Viereinhalb Jahrzehnte in ehemaligen Sherryfässern haben diesen Whisky aus der schottischen Speyside geprägt. Er stammt damit aus einer Zeit, bevor die 1898 erbaute Benromach Distillery 1983 für etwas mehr als ein Jahrzehnt stillgelegt wurde. Abgefüllt wurde der Benromach 45 y. o. mit 42,1% Vol. und ohne Kältefiltration. Er präsentiert sich in einer hochwertigen Schatulle aus dunklem Eichenholz und edlem Dekanter. Hier begegnet man also nicht nur schottischer Handwerkstradition, sondern auch einem Stück Luxus.

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Brennerei-Porträt: St. Kilian Distillers (Rüdenau, Unterfranken)

Whisky statt Maßanzüge: Wie aus einer ehemaligen Textilfabrik Deutschlands größte Whiskybrennerei wurde.

Manchmal verändert ein Whiskytasting einfach alles. Zumindest für den beschaulichen churfränkischen Ort Rüdenau trifft diese Aussage zu. Es war November 2011, als der irische Master Distiller David F. Hynes mit seinem Freund Andreas Thümmler in dessen alter Heimat zu einem privaten Whiskytasting eingeladen war. Das Gebäude der ehemaligen Textilfabrik am Ortseingang weckte bei Hynes sofort vertraute Erinnerungen: “Das sieht hier wie eine schottische Whiskybrennerei aus.” Dieser Satz war gewissermaßen der Startschuss für eine Whiskybrennerei, die mit einem wöchentlichen Ausstoß von rund 4000l New Make wohl die größte Whisky Distillery Kontinentaleuropas ist.

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Buch-Vorstellung: Whisky-Wallfahrten – Ein spiritueller Reiseführer durch Schottland (Wolfgang F. Rothe, eos Verlag)

Whisky-Wallfahrten von Wolfgang F. Rothe (eos Verlag)

Die Geschichte des Whiskys beginnt hinter den Mauern irischer und schottischer Klöster. Von daher waren christliche Glaubens- und Lebenspraxis von Anfang an mit dem Whisky verbunden. In seinem Anfang 2016 erschienen Buch “Wasser des Lebens” erschloss der katholische Theologe und Whisky-Autor Wolfgang F. Rothe seinen Leserinnen und Lesern die spirituelle Tiefe des Whiskys – ohne ihn dabei zu überhöhen. Knapp zwei Jahre später legte der als “Whisky-Vikar” bekannte Autor im Frühjahr 2018 sein zweites Buch vor, in dem er erneut Whisky und christliche Spiritualität miteinander verbindet – diesmal allerdings in der Perspektive des Reisenden. „Buch-Vorstellung: Whisky-Wallfahrten – Ein spiritueller Reiseführer durch Schottland (Wolfgang F. Rothe, eos Verlag)“ weiterlesen

Genießen für einen guten Zweck: Das Benefiz-Whiskytasting des Hawelti e.V.

Beim dritten Benefiz-Tasting des Hawelti e.V. stehen kuriose Abfüllungen auf dem Programm.
Foto: Hawelti e.V.

Zugegeben: Schottland und Äthiopien haben wohl nicht sonderlich viel gemeinsam. Dem Nürnberger Hawelti e.V. gelingt es dennoch, mit Hilfe des Whiskys eine Brücke zwischen beiden Ländern und Kulturen zu schlagen. Denn der Verein leistet auch durch seine Benefiz-Whiskytastings und durch Fassteilungen einen Beitrag zur Finanzierung von Hilfsprojekten in der nordäthiopischen Stadt Axum. Bereits zum dritten Mal veranstaltet der Verein um seinen Vorsitzenden Marcel Heuer in diesem Herbst ein Benefiz-Dinner. Internationale Whisk(e)ys treffen dabei auf äthiopische Küche und südafrikanische Weine. Unterstützt wird der Verein dabei unter anderem von den Whiskyfreunden Noris. „Genießen für einen guten Zweck: Das Benefiz-Whiskytasting des Hawelti e.V.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Glenturret 1977, Alambic Classique, 46,5%Vol.

Glenturret 1977 (Alambic Classique)
Glenturret 1977 (Alambic Classique)

Ein guter Single Malt ist wie ein gutes Musikstück. Man muss sich Zeit dafür nehmen, sich mit allen Sinnen darauf einlassen und auf die feinen Nuancen achten. Erst dann können sich wirklich tiefe und lange anhaltende Eindrücke entfalten.

In der Rare & Old Selection des unabhängigen Abfüllers Alambic Classique sind regelmäßig alte und elegante Single Malts zu finden, die ein solches Genusserlebnis bieten. Hermann Suppanz, Gründer und Inhaber des Allgäuer Unternehmens, wählt dafür besondere Einzelfässer aus und füllt diese unter Jahrgangsangabe, nicht kühlfiltriert und in Fassstärke ab. So auch den hier vorgestellten Single Malt aus der ältesten aktiven Brennerei Schottlands. Der Glenturret 1977 reifte gut 37 Jahre in einem ehemaligen Bourbonfass, bevor er 2015 auf Flaschen gezogen wurde. „Whisky-Vorstellung: Glenturret 1977, Alambic Classique, 46,5%Vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Scarabus – The Dark Side of Islay (Blended Islay Malt), Malts of Scotland, 51,2% Vol.

Scarabus - The Dark Side of Islay (Malts of Scotland)
Scarabus – The Dark Side of Islay (Malts of Scotland)

Um die schottische Insel Islay ranken sich unzählige Sagen, Mythen und Legenden. Sie erzählen von Seeungeheuern, Meeresdrachen und anderen Wesen aus längst vergangenen Tagen. Keine dieser Geschichten lässt sich beweisen und trotzdem halten sie sich seit Jahrhunderten, wie dichter Nebel in einer Bucht.

Mit seiner neuen Kreation beschwört der unabhängige Abfüller Malts of Scotland diese dunkle, mystische Seite Islays. Zu ihr gehört auch die Geschichte von Scarabus, einer Farm und Whiskybrennerei, die zwischen 1810 und 1820 auf der Insel existiert haben soll. Ob das den Tatsachen entspricht, lässt sich zweihundert Jahre später nicht mehr sagen. „Whisky-Vorstellung: Scarabus – The Dark Side of Islay (Blended Islay Malt), Malts of Scotland, 51,2% Vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Glen Ord 2000, Christmas 2016, Malts of Scotland, 58,9% Vol.

Glen Ord 2000 - Christmas 2016 (Malts of Scotland)
Glen Ord 2000 – Christmas 2016 (Malts of Scotland)

Die erste Kerze am Adventskranz leuchtet bereits und auch das Christkind hat seinen Markt in Nürnberg bereits eröffnet. Es ist die Zeit, in der Kinderaugen leuchten und in der sich auch Erwachsene zum Träumen und zum Staunen hinreißen lassen. Die Wochen vor Weihnachten sind eine ganz besondere Zeit, in der so manche Genüsse locken. Einen ganz besonderen Genuss für Whiskyliebhaber bringt der unabhängige Abfüller Malts of Scotland alljährlich auf den Markt. Denn zum Fest wählt Thomas Ewers für sein Whiskylabel Jahr für Jahr ein ganz besonderes Fass aus, um es als Weihnachtswhisky abzufüllen. Das Christmasbottling 2016 stammt aus der in den nördlichen Highlands gelegenen Glen Ord Distillery. Der diesjährige Weihnachts-Single Malt wurde im Jahr 2000 gebrannt und anschließend in einem ehemaligen Sherry Hogshead mit der Fassnummer MoS 16045 ausgebaut. Nach sechzehn Jahren im Fass wurde der Whisky mit natürlicher Farbe, nicht kühlfiltriert und in Fassstärke (58,9%Vol.) abgefüllt. Rechtzeitig zum ersten Advent können sich Genießer nun mit diesem Single Malt auf die Weihnachtszeit einstimmen. „Whisky-Vorstellung: Glen Ord 2000, Christmas 2016, Malts of Scotland, 58,9% Vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Speyburn 2009/2016, C&S Dram Collection, 58,4%Vol.

Speyburn 2009/2016 (C&S Dram Collection)
Speyburn 2009/2016 (C&S Dram Collection)

In einem schmalen bewaldeten Tal, außerhalb der schottischen Ortschaft Rothes, ragt zwischen den Bäumen die Speyburn Distillery empor. Gegründet wurde sie Ende des 19. Jahrhunderts vom damaligen Besitzer der Tobermory Distillery. Der erste New Make wurde kurz nach Weihnachten 1897 produziert. Damals glich die Brennerei noch einer Baustelle und hatte weder Fenster noch Türen. Heute sind die im viktorianischen Stil gehaltenen Bauwerke dieser kleinen Brennerei zum Teil denkmalgeschützt. Die Produktpalette umfasst einige wenige Standardabfüllungen – unabhängige Einzelfassabfüllungen sind eher selten. Allerdings konnte der Spirituosenimporteur Andrea Caminneci für seine C&S Dram Collection im September 2016 ein sieben Jahre altes Bourbon Hogshead der Speyburn Distillery abfüllen. Ungefärbt, nicht kühlfiltriert und mit 58,4%Vol. kam dieser Single Malt in die Flasche. „Whisky-Vorstellung: Speyburn 2009/2016, C&S Dram Collection, 58,4%Vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Edradour 2006, van Wees (The Ultimate), 60,2%Vol.

Edradour 2006 (van Wees - The Ultimate)
Edradour 2006 (van Wees – The Ultimate)

Bereits seit den 1960er Jahren steht das Familienunternehmen van Wees in den Niederlanden für qualitätsvolle Single Malt Whiskies. Damals begann das Unternehmen Whiskies von renommierten schottischen Destillerien in die Niederlande zu importieren und auf dem niederländischen Whiskymarkt neue Maßstäbe zu setzen. 1994 riefen Han und sein Sohn Maurice van Wees mit der Whiskyserie “The Ultimate” ihr eigenes Label als unabhängige Abfüller ins Leben. Damit begann eine enge Zusammenarbeit mit Andrew Symington, dem Gründer von Signatory Vintage, dem inzwischen auch die kleine Brennerei Edradour gehört. Diese Kontakte sichern dem niederländischen Independent Bottler van Wees die Möglichkeit, regelmäßig Einzelfässer unter eigenem Label abzufüllen. Allesamt mit natürlicher Färbung und ohne Kühlfiltration. Im Fall des hier vorgestellten Edradour 2006 kam der Whisky noch dazu in Fassstärke in die Flasche, mit kräftigen 60,2%Vol. „Whisky-Vorstellung: Edradour 2006, van Wees (The Ultimate), 60,2%Vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Spice Tree Extravaganza, Compass Box, 46%Vol.

Spice Tree Extravaganza (Compass Box)
Spice Tree Extravaganza (Compass Box)

Die Herstellung von Whisky ist für den gebürtigen Amerikaner John Glaser mehr als ein Handwerk. Für das Team des unabhängigen Whiskylabels Compass Box aus London ist die Whiskyherstellung ein kreativer, künstlerischer Prozess, dessen Ziel ein perfektes Genusserlebnis ist. Dazu vermählen die Compass Box Whiskymaker Destillate unterschiedlicher schottischer Brennerein und verwenden dabei zum Teil eigene Fässer, die manchmal auch über das Ziel hinausschießen. Das entschied zumindest die Scotch Whisky Association vor zehn Jahren, als der erste Spice Tree Blended Malt Whisky auf den Markt kam, für den unter anderem Fässer mit frischen Eicheninlays verwendet werden. Ein Verfahren, das zwar bei der Weinreifung immer wieder Anwendung findet, aber nicht mit den Regularien der SWA vereinbar ist. Der Spice Tree musste vom Markt genommen werden. Im Herbst 2016 erscheint nun der Spice Tree Extravaganza, der zwar auch eigene Wege bei der Fassreifung geht, sich dabei aber ganz im Rahmen der offiziellen Regularien bewegt. „Whisky-Vorstellung: Spice Tree Extravaganza, Compass Box, 46%Vol.“ weiterlesen