Portrait: Otto Steudel (Celtic Whisk(e)y, Bulmannstraße 26, 90459 Nürnberg)

Otto Steudel ist Whiskyhändler und Whiskygenießer mit Leib und Seele.
Otto Steudel ist Whiskyhändler und Whiskygenießer mit Leib und Seele.

Otto Steudel ist ein Urgestein der fränkischen Whiskyszene. Mit Rauschebart, Hosenträgern und Brille steht der großgewachsene Nürnberger in seinem Laden in der Südstadt. Man spürt, dass Whisky für Otto Steudel nicht irgendein austauschbares Produkt ist. Er ist Whiskyhändler mit Leib und Seele und ein echter Kenner des Whiskymarkts. Auch wenn er mit seiner eigenen, etwas kauzigen Art Bezeichnungen wie „Whiskyexperte“ ablehnt. Otto Steudel sieht sich eher als ein Genießer unter anderen Genießern – und denen bietet er bei einem Besuch in seinem Laden nicht nur ein großes Whiskysortiment, sondern auch jede Menge Anekdoten rund um das „Wasser des Lebens“. „Portrait: Otto Steudel (Celtic Whisk(e)y, Bulmannstraße 26, 90459 Nürnberg)“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Mortlach 1997, Ian MacLeod (Chieftain`s), 46%vol.

Mortlach 1997 (Chieftain`s), Pedro Ximénez-Sherry Finish
Mortlach 1997 (Chieftain`s), Pedro Ximénez-Sherry Finish

Die Tage werden kürzer und in den Läden türmen sich Dominosteine, Lebkuchen und Gewürz-Spekulatius. Es wird allmählich vorweihnachtlich. Der Mortlach 1997, der mit einem Alter von 17 Jahren vom unabhängigen Abfüller Ian MacLeod für die Chieftain`s Range abgefüllt wurde, passt wunderbar in diese Jahreszeit. Verantwortlich dafür ist das Finish in einem Pedro Ximénez-Sherryfass (Cask No. 91791), das diesem Single Malt seine dunkelgoldene Farbe verleiht und ihn schon beim Einschenken ins Glas eine fruchtige Süße verströmen lässt. Waldfrüchte, dunkle Beeren und Malz verbinden sich mit klebrigem Honig und Sirup. Gibt man dem Mortlach 1997 etwas Zeit im Glas, entwickeln sich hinter der ersten Dominanz süßer Aromen Anklänge von getrockneten Kräutern, Lavendel und Anis. „Whisky-Vorstellung: Mortlach 1997, Ian MacLeod (Chieftain`s), 46%vol.“ weiterlesen

Portrait: Andreas Hertl (Scotch Broth Whisky & Whisky-Akademie, Königstraße 33, 90762 Fürth)

Bei Scotch Broth Whisky ist der Charme besonderer Whiskies spürbar. Foto: (c) A. Hertl
Bei Scotch Broth Whisky ist der Charme besonderer Whiskies spürbar.
Foto: (c) A. Hertl

Entspannt lehnt Andreas Hertl in seinem Chesterfield Sessel. Die antike Standuhr neben der Ladentüre schlägt mit hellem Klingeln zur vollen Stunde, um dann gleichmäßig und leise im Hintergrund weiter zu ticken. Andreas Hertls Laden in der Fürther Königstraße wirkt nicht nur an diesem Herbstnachmittag wie ein Ruhepol in der Hektik des Alltags. Das dunkle Holzregal, in dem sich die Whiskyflaschen aneinanderreihen und die hochglanzpolierte Tafel, die bereits für ein Tasting am Abend eingedeckt ist, tragen ihren Teil zu dieser Atmosphäre bei. „Portrait: Andreas Hertl (Scotch Broth Whisky & Whisky-Akademie, Königstraße 33, 90762 Fürth)“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Haas Fränkischer Whisky 15 – 10 Jahre, Originalabfüllung, 43%vol.

Haas Fränkischer Whisky 2015 (Originalabfüllung)
Haas Fränkischer Whisky 2015 (Originalabfüllung)

Schroffe Felsen, nebelverhangene Kirschgärten und verwitterte, efeuberankte Burgruinen. Gerade die Herbsttage in der Fränkischen Schweiz machen deutlich, warum Whisky auch hierhin sehr gut passt. Und so gibt es mit dem Haas Whisky 2015 bereits den sechsten Jahrgangswhisky der fränkischen Destillerie Haas aus Pretzfeld. Der Single Malt, den Johannes Haas 2005 aus fränkischem Rauchmalz gebrannt hat, durfte in einem ex-Bourbonfass reifen und wurde im Herbst 2015 ungefärbt und in Trinkstärke mit 43%vol. abgefüllt. Mitte Oktober zählte der Whisky beim Tag der offenen Brennereien zu den Neuvorstellungen der fränkischen Brennerei. Da es sich um eine Einzelfassabfüllung handelt, sind die Flaschen limitiert. Der Single Malt ist im stilvollen Ladengeschäft der Brennerei in Pretzfeld erhältlich. Die 0,5l-Flasche kostet 49 Euro, außerdem gibt es auch kleinere Flaschen mit 0,2l für 27 Euro. „Whisky-Vorstellung: Haas Fränkischer Whisky 15 – 10 Jahre, Originalabfüllung, 43%vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Dalmore 1995, Ian MacLeod (Chieftain`s), 43%vol.

Dalmore 1995 (Chieftain`s), St. Etienne Rum Cask Finish
Dalmore 1995 (Chieftain`s), St. Etienne Rum Cask Finish

Gleich nach dem Eingießen ins Glas ist sie zu spüren, die aromatische Rumnote, süß und fruchtig, mit einer Spur Eichenholz. Erst mit der Zeit können sich dahinter Karamell-, Vanille- und Kakaoaromen mit ein wenig Anis durchsetzen. Und dann wieder der typische Duft nach Rum, der die Fantasie auf eine Reise zu tropischen Inseln mitnimmt, zu Piratengelagen in einer verborgenen Bucht und zu einer Schatzsuche im Nebeldunst des karibischen Sonnenaufgangs. Dieser Whisky kann einfach nicht verbergen, dass er in einem Rumfass nachgereift wurde. Genauer gesagt verbrachte der Dalmore seine letzten Monate vor der Abfüllung in St. Etienne Rum Casks (Fassnummer 94221 und 94222), bevor er im Sommer 2015 vom unabhängigen Abfüller Ian MacLeod für die Chieftain`s-Serie auf insgesamt 727 Flaschen gezogen wurde. Mit 43%vol., ungefärbt und nicht kühlfiltriert. „Whisky-Vorstellung: Dalmore 1995, Ian MacLeod (Chieftain`s), 43%vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: The Balvenie 12 Single Barrel, Originalabfüllung (Cask Number 3233), 47,8%vol.

Balvenie 12 Single Barrel (Originalabfüllung, Cask Number 3233)
Balvenie 12 Single Barrel (Originalabfüllung, Cask Number 3233)

Halb verfallene, steinerne Mauern recken sich am Ortsrand von Dufftown in den Himmel. Es sind die Überreste des einstigen Balvenie Castle, dessen Geschichte sich bis in das 12. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Die Jahrhunderte haben sichtlich Spuren an dem einst herrschaftlich anmutenden Bauwerk hinterlassen. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Whiskybrennerei Balvenie, die bis heute den Namen der Burg trägt – obwohl die Destillerie erst 1892 gegründet wurde, viele Jahrhunderte nach den Blütezeiten von Balvenie Castle. Übrigens vom selben Mann, der auch den heutigen Weltkonsern Glenfiddich aus der Taufe hob: William J. Grant. Und noch heute liegen beide Destillerien auf einem Gelände, auf dem sich inzwischen auch die Brennerei Kininvie. Balvenie produzierte lange Zeit ausschließlich für Blended Whiskys und bringt erst seit den 1970er Jahren Single Malts unter eigenem Label auf den Markt. „Whisky-Vorstellung: The Balvenie 12 Single Barrel, Originalabfüllung (Cask Number 3233), 47,8%vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Mortlach 1995, Whisky Warehouse No. 8, 46%vol.

Mortlach 1995 (Whisky Warehouse No.8 - The Warehouse Collection)
Mortlach 1995 (Whisky Warehouse No. 8 – The Warehouse Collection)

Mortlach ist die älteste legale Whiskybrennerei von Dufftown, einer Stadt im Nordosten der schottischen Highlands, die mit ihren berühmten Destillerien als Whisky-Hauptstadt gelten kann. Von dort stammt also der Mortlach 1995 des unabhängigen Abfüllers Whisky Warehouse No. 8, der seinen Sitz in der Nähe von Hamburg hat und hinter dem das Ehepaar Susanne und Thomas Klink stehen. Einen ersten Eindruck dieses Single Malts bekam ich auf der Whisk(e)y-Messe Nürnberg im Frühjahr 2015, als ich am Stand von Thomas Klink einen Dram probieren und anschließend eine Flasche des Mortlach 1995 für knapp 90 Euro erstehen konnte. Wie für die Abfüllungen der “Warehouse Collection” von Whisky Warehouse No. 8 üblich, kommt der Mortlach 1995 in einer Holzkiste und mit einem ausführlichen Informationsbogen. „Whisky-Vorstellung: Mortlach 1995, Whisky Warehouse No. 8, 46%vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Craigellachie 2002 – Dark Treacle Fondant, Wemyss Malts, 46%vol.

Craigellachie 2002 - Dark Treacle Fondant (Wemyss Malts)
Craigellachie 2002 – Dark Treacle Fondant (Wemyss Malts)

Wemyss Malts ist ein unabhängiger Abfüller aus Schottland, der bereits mit dem Namen, den er seinen Einzelfassabfüllungen gibt, ihren Charakter beschreiben will. “Dark Treacle Fondant” heißt der Craigellachie 2002, der 2014 nach 12 Jahren in einem Sherry Butt abgefüllt wurde und auf 804 Flaschen limitiert ist. Natürlich weckt das sofort Assoziationen nach Schokoladenguss, Honig und überhaupt nach Süße. Ich lernte den Craigellachie 2002 von Wemyss Malts zuerst bei einem Tasting im Laden von Andreas Hertl (Scotch Broth) in Fürth kennen, wo ich anschließend auch gleich eine Flasche für 62 Euro kaufte. „Whisky-Vorstellung: Craigellachie 2002 – Dark Treacle Fondant, Wemyss Malts, 46%vol.“ weiterlesen

Whisky Vorstellung: Springbank 1993, Originalabfüllung für The Whisky Chamber, 55,7%vol.

Springbank 1993 (Originalabfüllung für The Whisky Chamber)
Springbank 1993 (Originalabfüllung für The Whisky Chamber)

Der Springbank 1993, der für den unabhängigen Abfüller The Whisky Chamber aus Rheinfelden abgefüllt wurde, gehört zu meinen Entdeckungen der diesjährigen Nürnberger Whisk(e)y-Messe. Dort probierte ich diesen 21-jährigen Single Malt aus Campbeltown am Stand von Thomas Ide und war vom ersten Riechen und dem darauf folgenden ersten Schluck total begeistert. Mit knapp 300 Euro für eine 0,7l-Flasche hat diese Einzelfassabfüllung eines ex-Bourbon Hogsheads allerdings einen stolzen Preis. Zum Glück konnte ich ein 0,1l-Sample davon bekommen, um nicht nur einen kurzen Messe-Eindruck von diesem Single Malt zu behalten. „Whisky Vorstellung: Springbank 1993, Originalabfüllung für The Whisky Chamber, 55,7%vol.“ weiterlesen

Whisky-Vorstellung: Port Charlotte Heavily Peated 10, Originalabfüllung, 46%vol.

Port Charlotte Heavily Peated 10
Port Charlotte Heavily Peated 10

Der Port Charlotte Heavily Peated 10 stammt, wie es sich für einen rauchigen Whisky gehört, von der schottischen Insel Islay. Destilliert wurde er bei Bruichladdich, einer Brennerei, die sich bis 2013 in Privatbesitz befand und in der neben nichtrauchigen Whiskies auch der rauchigste Single Malt überhaupt hergestellt wird: der Octomore.

Extrem rauchige Whiskies gehören normalerweise nicht zu meinen Favoriten, trotzdem hat mich der Port Charlotte Heavily Peated 10 neugierig gemacht. Schließlich durfte er sowohl in ehemaligen Bourbon als auch in ex-Sherryfässern reifen und fand seinen Weg ungefärbt und unfiltriert mit 46%vol. in die Flasche. Und das bekommt man nicht bei allen Originalabfüllungen. Schade, dass dieser Whisky mittlerweile nicht mehr auf dem Markt ist und durch einen Single Malt ohne Altersangabe abgelöst wurde. „Whisky-Vorstellung: Port Charlotte Heavily Peated 10, Originalabfüllung, 46%vol.“ weiterlesen