Die Geschichte des unabhängigen Abfüllers Berry Bros. & Rudd beginnt vor über dreihundert Jahren in der St. James`s Street in London. Im ausgehenden 17. Jahrhundert waren vor allem Kaffee, Tee, Kakao, Schnupftabak und Gewürze im Sortiment des Handelsunternehmens zu finden, das schnell zu einem der beliebtesten Gemischtwarenläden Londons avancierte. Heute steht das Unternehmen vor allem für ausgesuchte Weine und Spirituosen und ist offizieller als britischer Hoflieferant. „Whisky-Vorstellung: Sherry Cask Matured (Blended Malt Whisky), Berry Bros. & Rudd – The Classic Range, 44,2% Vol.“ weiterlesen
Die Arran Distillery auf der gleichnamigen schottischen Insel gehört zu den jüngeren Whiskybrennereien des Landes. Erst 1995 floss das erste Destillat aus den Brennblasen. Offiziell eröffnet wurde die Brennerei zwei Jahre später durch Queen Elizabeth II. Neben den zahlreichen Originalabfüllungen gehören Whiskys der Arran Distillery immer wieder zum Portfolio unabhängiger Abfüller. Der hier vorgestellte Single Malt wurde von Thomas Ide, der mit seinem Unternehmen The Whisky Chamber seit 2006 als independent bottler tätig ist, auf den Markt gebracht. Destilliert wurde der Whisky am 15. Dezember 2000. Anschließend reifte er für 17 Jahre in einem ehemaligen Pedro Ximénez Sherryfass, bevor er am 19. Dezember 2017 abgefüllt wurde. Wie für die Abfüllungen von The Whisky Chamber üblich, wurde der Arran nicht kühlgefiltert und mit natürlicher Färbung auf 0,5 Literflaschen gezogen.
Die Geschichte der Hafenstadt Thurso im äußersten Norden Schottlands ist auf das Engste mit den Wkingern verbunden. Um das Jahr 1000 n. Chr. gründeten die kriegerischen Seefahrer aus Skandinavien hier eine Siedlung, ihre Burg errichteten sie in der Gegend des heutigen Bahnhofs. Noch heute erinnert der Name der Stadt an diese Ära, denn Thurso leitet sich aus dem Altnorwegischen ab und bedeutet “Fluss des Thor”. „Whisky-Vorstellung: Wolfburn Langskip, Originalabfüllung, 58% Vol.“ weiterlesen
Isle of Arran 1996/2017 (MoS Warehouse Range). Foto: A. Hertl
Das Paderborner Unternehmen Malts of Scotland gehört zu den renommiertesten unabhängigen Abfüllern weltweit. Für seinen Warehouseshop wählt Thomas Ewers immer wieder Einzelfässer von besonderer Qualität aus, die in Schottland abgefüllt und exklusiv in Paderborn verkauft werden. Dort kann man die Whiskys der Warehouse Range auch in der stilvollen Atmosphäre der MoS Whisky Lounge probieren – mit Blick auf Kamin und Fasslager.
Der hier vorgestellte Whisky aus dieser Abfüllserie stammt von der Insel Arran, und wurde 1996 – im ersten Produktionsjahr der Arran Distillery – gebrannt. Insgesamt 21 Jahre reifte der Single Malt in einem Refill Sherry Hogshead, bevor er 2017 abgefüllt wurde. Dabei wurde auf Kühlfiltration und künstliche Färbung verzichtet. Der Whisky kam als Naturprodukt mit einer Fassstärke von 53,8% Vol. in die Flasche.
Das Craft Master Spirits Glas (links) und das Glencairn Glas (rechts) im Vergleich.
Heute habe ich mir spontan Zeit für einen kleinen Gläservergleich genommen. Dabei standen sich das Glencairn-Glas von Stölzle und das Craft Master Spirits von rastal. Das Craft Master Spirits Glas wurde unter Mitwirkung von Whisky- und Spirituosenexperte Bernhard Schäfer (Master of the Quaich) entwickelt und ist noch relativ neu auf dem Markt, während das Glencairn-Glas von sich mittlerweile behaupten kann, ein Klassiker unter den Whiskygläsern zu sein. „Gläservergleich: Glencairn (Stölzle) vs. Craft Master Spirits (rastal)“ weiterlesen
Unterfranken ist vor allem als Weinregion bekannt. Und auch der Betrieb der Familie Mößlein in Zeilitzheim hat sich über die Jahre durch ihre Weine einen Namen gemacht. Doch seit gut zwanzig Jahren befasst man sich hier auch mit der Herstellung von Whisky – was auch mit dem milden Klima der Region zu tun hat. “Wir liegen in der fränkischen Trockenplatte und haben immer Weizen angebaut und in unserer Brennerei verarbeitet. Durch unser besonderes Klima hat das Getreide einen wunderbar frischen, strohigen Geruch”, verrät Seniorchef Reiner Mößlein. Zwei unterschiedliche Sorten Whisky werden in der Brennerei produziert: Neben Single Malt setzt Familie Mößlein auch auf Grain Whiskys, die nach der Destillation in ehemaligen Weinfässern reifen. “Man darf unseren Whiskys ruhig anmerken, dass sie aus einem Weingut kommen. Deshalb verwenden wir auch Fässer, in denen vorher hochwertiger Rotwein gelagert wurde.” „Whisky-Vorstellung: Mößlein – Ernest 25, 12 Jahre, Originalabfüllung, 44% Vol.“ weiterlesen
Die in den Lowlands gelegene Bladnoch Distillery ist die südlichste Brennerei Schottlands. 2015 wurde das Unternehmen, das vorher einige Jahre stillgelegt war, vom australischen Privatunternehmer David Prior übernommen, der sich in Australien mit einem Joghurt-start-up einen Namen gemacht hat. Für seine schottische Distillery engagierte Prior unter anderem Master Blender Iain MacMillian, der zuvor für Burn Stewart tätig war und den Stil der Brennereien Deanston, Tobermory und Bunnahabhain prägte.
Eine Spirituose, die den Namen “Abomination” (deutsch: Abscheulichkeit, Gräuel) trägt, wirkt im ersten Augenblick zumindest auf mich etwas verstörend. Schließlich möchte ich es im besten Fall dann doch mit Genuss zu tun haben. Allerdings verstört der Peated Malt mit diesem skurilen Namen auch noch aus einem anderen Grund. Erst einmal handelt es sich gar nicht um einen Whisky, dazu fehlt dem gut 12 bis 18 Monate im Fass gelagerten Destillat das Alter (in Europa mindestens drei Jahre). Aber damit immer noch nicht genug. Der “Abomination” stammt zwar ursprünglich aus Schottland, wurde auf der Insel Islay destilliert und anschließend auch in Schottland gelagert. Dann allerdings trat er seine Reise über den Atlantik an, bis er bei der in Kalifornien ansässigen, 2010 gegründeten Firma The Lost Spirits Distillery einem künstlichen Reifeprozess unterzogen wurde. Dieser soll ihn angeblich auch mit älteren Artgenossen aus Schottland vergleichbar machen. „Vorstellung: Abomination Heavily Peated Malt, Lost Spirits, 54% Vol.“ weiterlesen
Valley of the deer (Whisky-Club Fränkische Schweiz – Club Whisky No. 3)
Es ist früh am Morgen. Nebel liegt über dem Fluss, der sich durch das taunasse Grasland schlängelt. Im Unterholz des angrenzendes Waldes raschelt es und das Rotwild tritt auf die Lichtung, um im Licht des anbrechenden Tages zu grasen. Es ist eine magische Stimmung, die sich auch in manchem Whisky widerspiegelt. Genau das bringt das bekannte Zitat von Ivor Brown auf den Punkt: “Whisky bewahrt ein Geheimnis, den Zauber seines Heimatortes.”
Auch unser dritter Club-Whisky bewahrt dieses Geheimnis – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Denn der Heimatort, also die Brennerei, in der dieser Malt Whisky am 20. Februar 1997 destilliert wurde, bleibt ungenannt. Das liegt daran, dass es sich auch nicht um einen Single Malt Whisky handelt, sondern um einen Blended Malt. Genauer gesagt um einen teaspooned Malt Whisky, also einen Single Malt Whisky, dem ein “Teelöffelchen” einer zweiten Brennerei beigemischt wurde. Im Fall unseres “valley of the deer” Club-Whiskys handelt es sich um einen teaspooned Glenfiddich, dem eine winzige Menge Balvenie zugefügt wurde. Ganze 21 Jahre reifte dieser Blended Malt, bevor er am 22. März 2018 mit natürlicher Färbung, nicht kühlfiltriert und in Fassstärke abgefüllt wurde. „Whisky-Vorstellung: Valley of the deer, Whisky-Club Fränkische Schweiz, Club-Whisky No. 3, 54% Vol.“ weiterlesen
Elch-Whisky “Morus” (handabgefüllte Sonderedition “The Village 2018”)
In Franken hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine eigene Whiskykultur entwickelt. Ein junger Vertreter dieser lebendigen Szene ist der Thuisbrunner Braumeister und Brenner Georg Kugler, der sich von rauchigen Single Malts aus Schottland inspirieren lässt und Anfang 2014 damit begann, seinen eigenen Whisky zu destillieren. Elch Bruno, eine Jagdtrophäe in Georg Kuglers Gasthof Seitz, stand als Wappentier Pate. Für seine eigenen Whiskys lässt Georg Kugler in Norddeutschland Torf stechen, der dann in einer belgischen Mälzerei zum Darren des Gerstenmalzes verwendet wird. Der Thuisbrunner “Elch-Whisky” ist damit der einzige Single Malt, der mit deutschem Torf hergestellt wird. Im Sommer 2017 wurden die ersten Fässer abgefüllt. Auf der Nürnberger Whisk(e)ymesse “The Village 2018” durften die Kunden das Abfüllen dann selbst übernehmen. Am Messestand des fränkischen Whiskybrenners konnte man seine eigene 0,5-Literflasche direkt aus dem Fass zapfen. „Whisky-Vorstellung: Elch-Whisky “Morus”, handabgefüllte Sonderedition “The Village 2018”, 57,5% Vol.“ weiterlesen